Okuli – Dritter Sonntag der Passionszeit

Wir schauen zurück auf das, was war.
Wir schauen voraus und machen Pläne.
Wir versuchen, uns die Zukunft zu sichern.
Doch das Hinsehen fällt uns schwer.
Ach Gott, erbarme dich.

Gott spricht: Ich kenne dich mit Namen,
und du hast Gnade vor meinen Augen gefunden.
(2 Mose 33,16)

Liebevoll ruht dein Blick auf uns, Gott.
Hier zu sitzen und angesehen zu sein – das tut gut.
Bleibe bei uns und sieh, wohin wir gehen.
Das bitten wir in Jesu Namen.

Sehen und nicht werten –
hinschauen und aushalten –
ansehen und nicht beobachten –
das fällt uns oft schwer, Gott.
Aber wir merken:
Ein liebevoller Blick, der auf uns ruht, tut gut.
Der ändert uns.
Gott, sieh uns an.
Dann können wir uns ändern.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn.

oder

Gott, lass uns hinschauen
auf das Leben, das sich schenkt,
auf den Schmerz, der um andere leidet,
auf den Zorn, der Gerechtigkeit sucht,
auf die Ohnmacht, die die Liebe durchhält,
auf das Leiden, das den Leidenden nahekommt,
auf den Tod, der den Tod zerbricht.
Lass uns hinschauen auf Jesus,
deinen Christus, unser Heil.

(aus: Tagzeitengebete des  Zentrums Verkündigung, 2012)

Heute Morgen bringen wir Menschen vor dein Angesicht,
für die besonders bitten:

Wir sehen die alleinerziehende Mutter,
die sich abmüht, allen Anforderungen gerecht zu werden.

Wir sehen den kranken Mann,
der über Jahre ans Bett gefesselt ist und immer die gleiche Wand ansieht.

Wir sehen die unruhigen jungen Menschen,
die ihren Platz in der Welt suchen.

Wir sehen die übersättigten Männer und Frauen,
die sich über nichts mehr freuen können.

Wir sehen Männer, Frauen und Kinder,
die in Flüchtlingslagern auf eine bessere Zukunft warten.

Wir sehen die Männer und Frauen,
die die Arbeit krank macht und auffrisst.

Wir sehen den Menschen neben uns in der Kirchenbank,
der mit mir betet.

Wir sehen die Menschen,
denen das Herz schwer ist, weil sie um einen lieben Menschen trauern.

Wir sehen die beiden Menschen,
die bald um deinen Segen bitten für ihren gemeinsamen Weg.

Wir sehen uns und zeigen dir in der Stille, was uns bewegt.

Stille

Deine Augen, Gott, sehen die, die dich suchen.
Deine Ohren, Gott, hören die, die dich rufen.
Deine Augen sehen uns.
Deine Ohren hören unser Gebet.
Darauf vertrauen wir und beten gemeinsam: Vaterunser

oder

Gott, gestern, heute und auch morgen
bist du bei uns und für uns da.

Sieh uns an.
Sieh uns an, wie wir hier sind.
Sieh auf die Welt.
Schau und höre die Nöten der Menschen,
die wir jetzt vor dich bringen:

Wir sehen die Menschen in (Orte nennen).
Wir sehen, wie sehr sie unter den Folgen des Klimawandels leiden.
Hilf ihnen in ihrer Not.

Wir sehen die Menschen, die Gewalt erlitten haben.
Wir sehen auf (Orte nennen).
Menschen leiden an so vielen Orten und Ländern der Welt.
Hilf ihnen in ihrer Not.

Wir sehen die Menschen, die krank sind.
Wir sehen, wie ohnmächtig sie sind,
wie angewiesen auf die Hilfe anderer.
Hilf ihnen in ihrer Not.

Wir sehen auf die Angehörigen von N. N.,
auf alle, die um sie/ihn trauern und sie/ihn vermissen.
Sei denen nah, die zerbrochenen Herzens sind.
Hilf ihnen in ihrer Not.

Wir sehen auf uns. Sieh uns an.
Hilf jedem in seiner persönlichen Not.
Hilf jeder in ihrer persönlichen Not.

Stille

EG 406 Bei dir, Jesu, will ich bleiben

I: Jer 20,7-11a(11b-13)
EG-HN 585 Ich rede, wenn ich schweigen sollte
EG-HN 587 Gott ruft dich, priesterliche Schar
EG+ 101 Du bist mein Zufluchtsort (Kanon)

II: Lk 9,57-62 (EV)
EG 346Such wer da will ein ander Ziel
EG-HN 614 Lass uns in deinem Namen, Herr
EG+ 152 Weise uns den Weg, Gott, geh mit

III: Eph 5,1-2(3-7)8-9 (EP)
EG 390Erneure mich, o ewigs Licht
EG-HN 640 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn
EG+ 83 Siyahamb'

IV: 1 Kön 19,1-8(9-13a) (AT)
EG 365 Von Gott will ich nicht lassen
EG+ 152 Weise uns den Weg, Gott, geh mit

V: Lk 22,47-53
EG 384 Lasset uns mit Jesus ziehen
EG-HN 616 Auf der Spur des Hirten
EG+ 136 Wir sind alle unterwegs

VI: 1 Petr 1,(13-17)18-21
EG 295 Wohl denen, die da wandeln
EG+ 52 Du bist heilig, Du bringst Heil