Miserikordias Domini – Zweiter Sonntag nach Ostern
Proprium
Wochenspruch
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10,11a.27-28a)
Predigtjahrgänge
- Joh 10,11-16(27-30) (EV)
- 1 Petr 2,21b-25 (EP)
- Hes 34,1-2(3-9)10-16.31 (AT)
- Joh 21,15-19
- 1 Petr 5,1-4
- 1 Mose 16,1-16
Wochenlieder
- EG 274 Der Herr ist mein getreuer Hirt
- EG 358 Es kennt der Herr die Seinen
Wochenpsalm
Ps 23,1-6
Liturgische Farbe
Weiß
Gebete
- Variante 1: Kyrie, Gloria, Tagesgebet
Hinführung zum Kyrie
Manchmal – da gehen wir durch dunkle Täler.
Und wir sehn nur, was uns niederdrückt.
Bist du wirklich da, Gott?
Wenn der Hass sich ausbreitet in den Netzwerken und auf den Straßen.
Wenn Bomben fallen und Kinder schreien.
Wenn Profitgier unseren Planeten zerstört.
Wenn wir mitschuldig werden.
Dunkle Täler – wie sollen wir uns da nicht fürchten?Kyrie eleison
Hinführung zum Gloria
Christus spricht:
Euer Herz erschrecke nicht.
Ich bin der Weg
Und die Wahrheit
Und das Leben.
(Joh 14,1a.6)Tagesgebet
Mitten im finsteren Tal
beten wir dennoch zu dir, Gott.
Hilf uns sehen:
Wir sind nicht allein.
Da sind Menschen neben uns,
freundlich und mutig.
Und da bist du, Gott,
Hirtin aller Menschen.
Du gehst an unserer Seite.
Hilf uns gehen und vielleicht auch tanzen, singen und spielen –
mitten in finsteren Tälern. - Variante 2: Kyrie, Gloria, Tagesgebet
Hinführung zum Kyrie
Manchmal, Gott,
ist uns der Lebensweg zu anstrengend.
Dann wollen wir nicht mehr gehen,
sondern einfach nur bleiben und ausruhen.
Manchmal, Gott,
geht uns alles nicht schnell genug.
Dann sind wir atemlos und gehetzt und achten nicht auf den Weg.
Manchmal, Gott,
irren wir umher und haben uns verlaufen.
Dann suchen wir nach jemandem,
der uns wieder auf den richtigen Weg schickt.
Dich bitten wir: Herr, erbarme dich!Hinführung zum Gloria
Christus zeigt uns den Weg.
Er sagt:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
(Joh 14,6)Tagesgebet
Gott, Lebensbegleiterin,
das wünschen wir uns manchmal:
sich jemandem anzuvertrauen,
auch einmal die Verantwortung abzugeben,
sich auf jemanden zu verlassen,
jemandem nachfolgen, der den Weg kennt.
Geh du voran, geh mit uns.
Das bitten wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. - Eingangsgebet für die einfache Form
Gott, wir kommen zu dir und erinnern uns:
Dir erzählen wir von den Sorgen der vergangenen Woche.
Dir erzählen wir von der Freude in der vergangenen Woche.
In der Stille.Stille
Durch Täler und über Höhen – du gehst mit uns.
Bleibe bei uns, Gott.
Heute, morgen, immer. - Fürbitten
Du guter Hirte,
sieh doch den Mangel, den so viele leiden:
den Mangel an Nahrung, den Mangel an Liebe
und Vertrauen zu dir.
Wir rufen: Gott, erbarme dich!Sieh die Müden,
sieh die Getriebenen, die auf falschen Wegen gehen
immer weiter weg von dir.
Wir rufen: Gott, erbarme dich!Vergiss nicht, die in Angst leben müssen,
deren Leben unglücklich ist
und die keinen Trost mehr finden, auch nicht bei dir.
Wir rufen: Gott, erbarme dich!Denk an die Zerrissenen,
an die Ungeliebten, an die, die keine Bleibe haben,
auch nicht in deinem irdischen Haus.
Wir rufen: Gott, erbarme dich!Du gute Hirtin,
so oft fühlen wir uns verloren!
Suche uns, bring uns zurück zu dir
und erbarme dich über uns.
Liedvorschläge
- Eingangslied und Vorschläge zu den Predigtjahrgängen
Eingangslied
EG 446 Wach auf, mein Herz, und singe
EG+ 90 Ich weiß, dass mich die Stimme führtVorschläge zu den Predigtjahrgängen
I: Joh 10,11-16(27-30) (EV)
EG 288Nun jauchzt dem Herren, alle Welt
EG-HN 616 Auf der Spur des Hirten
EG+86 Der Herr, mein HirteII: 1 Petr 2,21b-25 (EP)
EG 346 Such, wer da will, ein ander Ziel
EG-HN 616 Auf der Spur des Hirten
EG+ 109 Meine Hoffnung und meine FreudeIII: Hes 34,1-2(3-9)10-16.31 (AT)
EG 209 Ich möcht’, dass seiner mit mir geht
EG+ 86 Der Herr, mein HirteIV: Joh 21,15-19
EG 217 Herr Jesu Christe, mein getreuer Hirte
EG 400 Ich will dich lieben, meine Stärke
EG 402 Meinen Jesus lass ich nicht
EG-HN 602 Du hast gesagt: “Ich bin der Weg”
EG+ 128 Ubi caritasV: 1 Petr 5,1-4
EG 252 Jesu, der du bist alleine
EG 253 Ich glaube, dass die Heiligen
EG 288 Nun jauchzt dem Herren, alle WeltVI: 1 Mose 16,1-16
EG 261 Herr, wohin sollen wir gehen (Kanon)
EG 275 In dich hab ich gehoffet, Herr
EG 296 Ich heb mein Augen sehnlich auf
EG+ 59 May the blessing of God
EG+ 88 Ich seh empor zu den Bergen
Besondere Gestaltungen
- Gestalteter Psalm 23
Collage aus der Übersetzung von Martin Luther und der Bibel in gerechter Sprache.
Im Wechsel.Ein Psalm Davids.
Ein Psalm. Von David.
Der HERR ist mein Hirte
mir wird nichts mangeln.Adonaj weidet mich, mir fehlt es an nichts.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.Auf grüner Wiese lässt Gott mich lagern,
zu Wassern der Ruhe leitet Gott mich sanft.Er erquicket meine Seele.
Meine Lebendigkeit kehrt zurück.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.Gott führt mich auf gerechten Spuren –
so liegt es im Namen Gottes.Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;Wenn Finsternis tief meinen Weg umgibt,
Böses fürchte ich nicht.Denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.Ja, du bist bei mir,
dein Stab und deine Stütze –
sie lassen mich aufatmen.Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.Du bereitest einen Tisch vor mir,
direkt vor denen, die mich bedrängen.Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.Mit Öl salbst du mein Haupt.
Mein Becher fließt über.Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,Nur Gutes und Freundlichkeit
werden mir alle Tage meines Lebens folgen,und ich werde bleiben
im Hause des HERRN immerdar.Und zurückkehren werde ich in das Haus Gottes
für die Dauer meines Lebens. - Eingangsgebet als Slam-Poem
Es ist, mein Gott, das muss ich sagen:
Schwer, im finstern Tal zu gehn.
Am tiefsten Punkt, wo’s dunkel ist.
Und noch nicht klar, wo’s raufgehen soll.
Unten ist die Sicht so schlecht.
Ich kann nicht sehn, was du schon siehst.Dass du Tränen abwischst von allen Augen.
Und dass keine Kinder für einen frühen Tod geboren werden.
Und dass du die Tyrannen in die Irre gehen lässt.
Und dass Friede wird. Zwischen Mensch und Mensch.
Zwischen Mensch und Tier.
Zwischen uns und allem, was auch leben will.Darum mein, Gott, das bitte ich jetzt:
Heb uns hoch.
Erhebe unsere Herzen zu dir.
Damit wir sehn, was du schon siehst.
Von oben sieht‘s halt anders aus.
Dann finden wir die Alternativen.
Dann finden wir uns nicht ab, mit dem, was grad so ist.
Oder was die Leute so sagen, was nicht zu ändern ist.Und außerdem: Gib uns die Sehnsucht mit.
Und die Liebe und den Mut und auch ein bisschen Wut –
Und dazu die Freude, die singt und trinkt und lacht -
und alles, was wir brauchen.
Das bitten wir dich.
Heute Morgen/heute Abend ganz besonders. - Meditation zu Psalm 23 in leicht verständlicher Sprache
Ich liege auf einer grünen Wiese.
Ich fühle mich beschützt.
Die Sonne scheint.
Es ist friedlich.
Ein kleiner Fluss ist in der Nähe.
Der Fluss rauscht.
Ich mag das.
Gott ist bei mir.Ich denke über mein Leben nach:
Ich habe alles, was ich brauche.
Ich habe Kleider zum Anziehen.
Ich habe ein Zuhause.
Ich habe Menschen, die mich lieben.
Meiner Seele geht es gut.
Ich lebe.
Das fühlt sich frisch an!
Ich bin dankbar dafür.Gott begleitet mich in meinem Leben.
Gott macht mich mutig.
Gott macht mich stark.
Alles kommt von Gott.Manchmal bin ich krank.
Manchmal habe ich Angst.
Dann ist alles dunkel in mir.
Auch dann ist Gott bei mir.
Gott tröstet mich.
Dann wird es wieder hell in mir.Ich liege auf einer grünen Wiese.
Es ist friedlich.
Gott sorgt für mich.
Gott gibt mir zu essen.
Gott gibt mir zu trinken.
Ganz viel.
Gott segnet mich.
Das ist mein Schutz von Gott.Gott tut viel Gutes für mich.
Bei Gott bleibe ich.
Mein Leben lang.