Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres – Volkstrauertag

Proprium

Wochenspruch

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2 Kor 5,10a)

Predigtjahrgänge

  1. Hiob 14,1-6(7-12)13(14)15-17 (AT)
  2. Lk 16,1-8(9)
  3. 2 Kor 5,1-10
  4. Lk 18,1-8
  5. Mt 25,31-46 (EV)
  6. Röm 14,(1-6)7-13 (EP)

Wochenlieder

  • EG 149 Es ist gewisslich an der Zeit
  • EG 378 Es mag sein, dass alles fällt

Wochenpsalm

Ps 50,1-6.14-15.23

Liturgische Farbe

Grün

Gebete

  • Kyrie, Gloria, Tagesgebet

    Hinführung zum Kyrie

    Unser Gott, komm!
    Rede, und schweige nicht.

    Fressende Feuer sind auf deiner Welt:
    Kriege, Hass, Gewalt und Tod.
    Das macht uns Angst.

    Gewaltige Wetter gibt es auf deiner Erde:
    Dürren und Hitze, Klimawandel.
    Vergiftetes Land durch Menschenhand.
    Das macht uns Angst.

    Unser Gott, komm!
    Rede, und schweige nicht zu unserer Angst.
    Und wir reden und schweigen nicht zu unserer Verantwortung.
    Denn wir sind verflochten mit dem,
    was deiner Schöpfung schadet.
    Dir sagen wir, was uns quält.
    In der Stille.

    Stille

    Wir rufen zu dir in der Not:

    Kyrie eleison

    Hinführung zum Gloria

    Auf Gottes Gerechtigkeit hoffen wir.
    Sie ist anders als unser Tun und Trachten.
    Sie ist größer als unser Richten und Rechten.
    Sie ist weiter als unser Leben und Sterben.
    Die Himmel werden Gottes Gerechtigkeit verkünden.
    (Ps 50,6)

    oder

    So sagt es der Prophet Jesaja:
    Gott wartet darauf, euch gnädig zu sein.
    Gott wird sich zu eurem Erbarmen erheben,
    denn eine Gottheit des Rechts ist Gott,
    glücklich sind alle, die auf sie warten.
    (Jes 30,18, Bibel in gerechter Sprache)

    Tagesgebet

    Du, Gott, richtest über die Schuld der Menschen.
    Wir blicken auf die Vergangenheit unseres Volkes.
    Auf die Weltkriege.
    Auf das unsinnige Morden durch deutsche Hand.
    Wir beschönigen nichts.
    Wir entschuldigen nichts.
    Die Schuld, die Scham – wir bringen sie dir.
    Wandle sie um in Kraft und Phantasie.
    Richte uns, Gott.
    Richte uns auf.
    Damit wir eintreten für den Frieden.
    Das bitten wir durch Jesus Christus,
    der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Frieden schafft
    in dieser Welt und in Ewigkeit.

  • Eingangsgebet für die einfache Form

    Hinführung

    Volks-Trauer-Tag ist heute.
    Die Flaggen hängen auf Halbmast
    im stillen Gedenken an die Toten der Weltkriege.

    So viele Tote. So viele Verwundete.
    So viele Vertriebene und Geflüchtete
    in den zwei Weltkriegen.
    Wir gedenken ihrer und wissen auch:
    Unser Land mit der Flagge auf Halbmast
    hat diese Kriege begonnen.

    So viele Kriege seitdem.
    Heute. In die auch wir verzettelt sind.
    Durch Bündnisse und Verträge.
    Mit Rüstungsexporten und Waffen „Made in Germany“.

    Gebet

    So kommen wir zu dir, Gott.
    Unser Herz hängt auf Halbmast.
    Wird es jemals Gerechtigkeit geben?
    Wie wird Frieden?
    Für die Opfer von Gewalt und Terror.
    Für die Täter in Kriegen und Bürgerkriegen.
    Unser Mühen um Gerechtigkeit ist Stückwerk, Gott.
    Unsere Friedensverhandlungen sind Kompromisse.

    Wie gut, dass wir nicht das letzte Wort haben.
    Gericht und Gnade sind bei dir.
    Für die Geschundenen.
    Für die Bösen.
    Für uns alle.
    Darauf trauen wir.
    Darauf hoffen wir.
    Davor fürchten wir uns auch.

  • Fürbitten

    Gott, wir bitten für die Trauernden aller Völker,
    die Angehörige durch Krieg und Gewalt verloren haben
    und verlieren:
    In (...), in (...), in (…).
    So viel Gewalt.
    So viel Willkür.
    So viel Unrecht.
    Sei bei den Verwundeten.
    Nimm die Toten zu dir.
    Lass uns nie gleichgültig werden.

    Am Volkstrauertag bitten wir für die Völker der Welt:
    Stärke gemeinschaftliches Handeln vor nationalen Alleingängen.
    Sei bei denen, die dafür arbeiten:
    In der EU in Brüssel.
    Bei der UNO in Genf oder New York.
    Bei der Afrikanischen Union in Addis Abbeba.
    Lehre Geduld und Hartnäckigkeit für eine gerechtere Weltwirtschaft,
    für mehr Vertrauen in Friedensverhandlungen statt in Waffen.

    Gott aller Völker, eine Erde hast du uns gegeben.
    Wir sind nicht allein auf ihr,
    auch wenn wir uns oft so gebärden.
    Am Volkstrauertag bitten wir für die anderen Erdenvölker:
    die Tiere und Pflanzen,
    belebte Materie, Wasser, Luft und Wind
    und für uns, kleiner Teil des großen Ganzen
    um Zukunft und Umkehr.
    Bewahre uns Gott, in Zeit und Ewigkeit.

    oder

    Ach, wenn die Ingenieure und Chemiker ihre Fantasie besser genutzt hätten!
    Wenn sie Maschinen nur für den Frieden gebaut hätten!
    Wenn sie chemische Stoffe nur zum besseren Leben hergestellt hätten!
    Aber sie haben Raketen gebaut.
    Und die Atombombe.
    Sie haben Giftgas hergestellt.
    Manche tun es auch heute.
    Wir bitten dich, Gott, für sie:
    Hilf ihnen, Nein zu sagen.

    Liedruf

    Ach, wenn die Kirchen an der Seite Jesu gestanden hätten!
    Friedlich, liebevoll und energisch warnend.
    Aber oft haben sie Kriege bejubelt.
    Sie haben vom gerechten Krieg gesprochen.
    Manche tun so etwas auch heute.
    Wir bitten dich, Gott, für sie, für uns:
    Hilf, Nein zu sagen.

    Liedruf

    Ach, wenn die Regierungen in Europa an ihre Völker gedacht hätten!
    Wie sie gut leben könnten.
    Sicher und heiter ihre Tage verbringen.
    Mit sinnvoller Arbeit, genügend Nahrung, Tanz, Theater, Konzerten.
    Tolerant und friedlich.
    Aber sie haben ihre Völker in Kriege gehetzt.
    Sie haben Menschen geopfert für engstirnige Interessen.
    Viele tun es auch heute.
    Wir bitten dich, Gott, für sie:
    Hilf ihnen, Nein zu sagen.

    Liedruf

    Du, Gott, liebst deine Welt.
    Wir bitten dich:
    Für die Menschen in Kriegsgebieten heute (hier die Länder nennen).
    Für die Kinder, die ihr Lachen verloren haben.
    Für die Frauen und Männer, die die Gewalt nicht wollen,
    aber erleiden müssen.
    Für alle, die ihre Lieben verloren haben.

    Liedruf

    Wir bitten dich für die Menschen,
    die ihre Hoffnung auf Frieden verloren haben.
    Und wir bitten dich für alle, die nicht aufgeben.
    Die unermüdlich für einen gerechten Frieden arbeiten.
    Wir bitten dich für uns.
    Schenke Mut und Kraft, dem Bösen zu widerstehen.

    Liedruf

    Du Gott des Friedens,
    wir sind dankbar,
    dass wir in einem demokratischen Europa leben.
    Wir reden miteinander.
    Wir besuchen einander.
    Wir pflegen Freundschaften.
    Wir bitten dich: Erhalte uns diesen Frieden.

Liedvorschläge

  • Eingangslied und Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    Eingangslied

    EG 152 Wir warten dein, o Gottessohn

    Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    I: Hiob 14,1-6(7-12)13(14)15-17 (AT)
    EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
    EG+ 111 Meine Zeit steht in deinen Händen
    EG+ 159 Herrlicher Morgen

    II: Lk 16,1-8(9)
    EG 392 Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören
    EG 495 O Gott, du frommer Gott
    EG+ 113 Über allem ist die Liebe
    MKL 2, Nr. 29 Einander brauchen

    III: 2 Kor 5,1-10
    EG 517 Ich wollt, dass ich daheime wäre
    EG 526 Jesus, meine Zuversicht
    EG-HN 652 Christus spricht: Ich bin die Auferstehung
    EG+ 101 Du bist mein Zufluchtsort (Kanon)
    EG+ 105 Du bist meine Zuflucht

    IV: Lk 18,1-8
    EG 182 Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt
    EG 392 Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören
    EG-HN 550 Das könnte den Herren der Welt ja so passen
    EG-HN 640 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen

    V: Mt 25,31-46 (EV)
    EG 420 Bricht mit den Hungrigen dein Brot
    EG 428 Komm in unsre stolze Welt
    EG 432 Gott gab uns Atem, damit wir leben
    EG-HN 629 Liebe ist nicht nur ein Wort
    EG-HN 631 In Gottes Namen wolln wir finden
    EG-HN 632 Wenn das Brot, das wir teilen

    VI: Röm 14,(1-6)7-13 (EP)
    EG 115 Jesus lebt, mit ihm auch ich
    EG 256 Einer ists, an dem wir hangen
    EG 343 Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ
    EG+ 78 Gut, dass wir einander haben
    EG+ 84 We are one in the spirit

Besondere Gestaltung