Letzter Sonntag des Kirchenjahres – Totensonntag

Proprium

Wochenspruch

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Ps 90,12)

Predigtjahrgänge

  1. Joh 5,24-29 (EV)
  2. 1 Kor 15,35-38.42-44a (EP)
  3. 5 Mose 34,1-8 (AT)
  4. Joh 6,37-40
  5. Dan 12,1b-3
  6. Ps 90,1-14(15-17)

Wochenlieder

  • EG 526 Jesus, meine Zuversicht
  • EG 533 Du kannst nicht tiefer fallen

Wochenpsalm

Ps 90,1-14

Liturgische Farbe

Weiß

Gebete

  • Kyrie, Gloria, Tagesgebet

    Hinführung zum Kyrie

    Gott, die Welt erschreckt uns manchmal.
    Das Leben wird uns schwer.
    Der Tod passiert mitten im Leben.
    Er bricht es ab.
    Er zerstört unsere Pläne.
    Oder er erlöst von einem langen Leiden.
    Oder er bringt den Kreis eines Lebens zum Abschluss.

    Kurze Stille

    Leicht, Gott, ist es nie.
    Darum bitten wir dich:
    Trage mit uns – unsere Trauer,
    unsere Erinnerungen.

    Nimm uns an
    und unsere Toten.
    Sei bei uns
    und lass uns deine heilende Gegenwart spüren.
    Gott, erbarme dich.

    Hinführung zum Gloria

    Gott spricht zu uns:
    Fürchte dich nicht,
    denn ich habe dich erlöst.
    Ich habe dich bei deinem Namen gerufen,
    du bist mein.
    (Jes 43,1)

    Tagesgebet

    Du, Gott, hast Himmel und Erde geschaffen.
    Du bist da seit Anbeginn.
    Und du bist da bis in alle Ewigkeit.
    Du bist da, wenn wir geboren werden
    Und du bist da, wenn wir sterben.
    Du bist da, wo unsere Toten sind.
    Immer bist du, Gott, bei uns.

  • Eingangsgebet für die einfache Form

    Geist Gottes,
    wirke das Leben in uns,
    das der Kälte standhält,
    der Trauer begegnet,
    im Grau noch strahlt.
    Öffne uns den Himmel,
    damit wir weiter sehen
    als nur bis zur Mühe.

    Stille

    Wenn ich dich anrufe, Gott,
    so erhörst du mich
    und gibst meiner Seele große Kraft.

    (aus: Tagzeitengebete des Zentrums Verkündigung)

    oder

    Im Anschluss an Psalm 90 mit Lied

    Gott, gerade wenn es uns schlecht geht,
    möchtest du bei uns sein – unsere Zuflucht für und für (Ps 90,1).
    Nicht immer geht es uns schnell wieder besser.
    Manchmal müssen wir Geduld haben,
    warten.
    Gerade dann bist du bei uns.
    Du hilfst uns durchzuhalten.
    Du umgibst uns wie eine gute Macht,
    Du hüllst uns ein und tröstest uns:

    Lied: Von guten Mächten (nur Refrain), EG+ 6

    Wahrlich, du bist unser Gott, du bist da.

  • Fürbitten

    Gott, deinen Trost brauchen wir,
    so nötig wie das tägliche Brot, zum Leben.
    Danke, dass du da bist.
    In Brot und Wein,
    am Morgen und am Abend,
    am Anfang und am Ende der Welt.
    Mit dir sind wir auf unserem Weg.

    Von dir Gott kommt unser Leben,
    und zu dir kehrt es zurück.
    In deine Arme legen wir alle, die trauern.
    Wir vertrauen sie deiner Nähe an.
    Schenke ihnen Kraft für ihre Trauer
    und Trost für ihre verletzte Seele.

    In deine Hände betten wir alle, die auf Heilung warten.
    Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an.
    Stärke sie
    und schenke ihnen Kraft für das, was sie zu tragen haben.

    In deinen Schoß legen wir unsere Sterbenden.
    Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an.
    Begleite sie
    und schenke ihnen Kraft für den Weg, der vor ihnen liegt.

    In deine Hände legen wir alle, die durch Gewalt ums Leben gekommen sind.
    Wir vertrauen sie deiner Gerechtigkeit an.
    Erbarme dich ihrer
    und verhilf ihnen zu ihrem Recht.

    In deine Hände legen wir unsere Verstorbenen.
    Besonders … (aktuellen Todesfall einfügen).
    Wir vertrauen ihn/sie deiner Gnade und Barmherzigkeit an.
    Halte du ihn/sie geborgen und nimm ihn/sie auf in die Ewigkeit.

    An dein Herz legen wir unser Leben und unser Sterben.
    Wir vertrauen uns deiner Gnade an.
    Sei gegenwärtig in all unserem Tun.
    Öffne unsere Herzen und Sinne für dein Geheimnis.

    In der Stille bringen wir vor dich, was uns bewegt:

    Stille

    Wenn wir dich anrufen, Gott, so hörst du uns
    und gibst unseren Seelen große Kraft.

Liedvorschläge

  • Eingangslied und Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    Eingangslied

    EG 450 Morgenglanz der Ewigkeit

    Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    I: Joh 5,24-29 (EV)
    EG 107 Wir danken dir, Herr Jesu Christ
    EG-HN 572 Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Kanon)
    EG-HN 649 Du gibst die Saat und auch die Ernte

    II: 1 Kor 15,35-38.42-44a (EP)
    EG 98 Korn, das in die Erde
    EG 520 Nun legen wir den Leib ins Grab
    EG+ 8 Das Weizenkorn, so klein und fein
    EG+ 14 Jetzt ist es schwer
    MKL 2, Nr. 133 Wo sind die Toten

    III: 5 Mose 34,1-8 (AT)
    EG 175 Ausgang und Eingang (Kanon)
    EG 527 Die Herrlichkeit der Erden
    EG+ 18 Stimme, die Stein zerbricht
    EG+ 195 Herrlicher Morgen

    IV: Joh 6,37-40
    EG 519 Mit Fried und Freud ich fahr dahin
    EG-HN 553 Besiegt hat Jesus Tod und Nacht
    EG-HN 652 Christus spricht: Ich bin die Auferstehung
    MKL 2, Nr. 24 Du bist der Atem der Ewigkeit

    V: Dan 12,1b-3
    EG-HN 543 Alles ist eitel (Kanon)
    EG-HN 651 Wir sind mitten im Leben
    EG+ 156 Selbst in der tiefsten aller Krisen

    VI: Ps 90,1-14(15-17)
    EG 64 Der du die Zeit in Händen hast
    EG 175 Ausgang und Eingang (Kanon)
    EG 534 Herr, lehre uns, dass wir sterben müssen
    EG+ 158 Herr, lehre uns, dass wir sterben müssen
    MKL 2, Nr. 87 Noch ehe die Sonne am Himmel stand

Besondere Gestaltungen

  • Mit Tränen gesät

    Meditation zu Psalm 126 am Totensonntag

    Es sollte zuvor der ganze Psalm gelesen worden sein.

    Mit Tränen gesät.

    Der Tag der Beerdigung.
    In den Arm genommen werden.
    Andere in den Arm nehmen.

    Mit Tränen gesät.

    Briefe bekommen.
    Dankbriefe schreiben.
    Versicherungsunterlagen sortieren.

    Mit Tränen gesät.

    Die Bilder der Verstorbenen ansehen.
    Durch die leere Wohnung gehen.
    Das Grab besuchen.

    Mit Tränen gesät.

    Wohnung auflösen.
    Altkleider wegbringen.
    Überlegen, was bleiben soll.

    Mit Tränen gesät.

    Dasitzen und traurig sein.
    An Früher denken.
    Ein kleines Lachen wagen.

    Mit Tränen gesät.

    Verstehen, dass Trauer Zeit braucht.
    An die Toten denken.
    Spüren, dass die Schmerzen weniger werden.

    Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

    Verstehen, dass auch die Freude Zeit braucht.
    Ein größeres Lachen wagen.
    Von der Zukunft träumen.

    Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

    Gott,
    hier sind wir.
    Warten auf die Ernte.
    Weinen, lachen – je nachdem.
    Heute eher weinen.
    Weil wir an unsere Toten denken.
    Weil es immer noch weh tut.
    Aber sie sind bei dir.
    Du hast sie erlöst.
    Manchmal vergessen wir das.
    Ob du mit unseren Toten lachst?
    Das würde trösten.
    Schenk uns das Lachen wieder.
    Schenk uns das Lachen und die Freude und die Träume.

  • Totengedenken

    Mit dem Entzünden einer Kerze für jede/jeden Verstorbenen der Gemeinde

    Unsere Gedanken gehen zurück zu den Menschen, die gestorben sind.
    Sie haben zu uns gehört.
    Ihr Tod hat uns und unser Leben verändert.

    Wir gedenken unserer Verstorbenen.
    Wir gedenken der Menschen aus unserer Gemeinde,
    deren Namen wir gleich hören werden.
    Wir gedenken auch der Menschen, deren Namen nicht genannt werden,
    die uns aber heute am Totensonntag besonders nahe sind.
    Wir gedenken der Kinder, die in den Schoß Gottes zurückgekehrt sind,
    ehe sie das Licht der Welt erblickt haben.

    Wir vertrauen darauf, dass sie bei Gott ihren Namen haben für alle Zeit.
    Dass ihre Namen in Gottes Buch des Lebens eingeschrieben sind.
    Wir vertrauen darauf, dass Gottes ewiges Licht für sie leuchtet.
    Dass sie geborgen sind unter dem weiten Mantel der göttlichen Barmherzigkeit.
    In diesem Vertrauen wollen wir ihre Namen verlesen
    und für jede und jeden ein Licht anzünden.
    Gott segne unser Gedenken.

    Verlesen der Namen mit Alter, Anzünden der Kerzen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass der nächste Name erst gelesen wird, wenn die Kerze von davor brennt. Es ist sinnvoll, dass eine Person liest und zwei Personen abwechselnd die Kerzen anzünden. Es ist tröstlich, wenn alles mit großer Ruhe und Sorgfalt abläuft. Wenn für alle Verstorbenen eine Kerze brennt:

    Diese Menschen sind aus unserer Kirchengemeinde hier in N.N. verstorben. Aber vielleicht sind Sie mit dem Herzen und mit Ihren Gedanken bei Menschen, deren Namen heute nicht genannt wurden. Die an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit gestorben sind. Oder Sie sind in Gedanken bei einem Kind, das vor der Geburt gestorben ist. Für diese Menschen zünden wir nun auch noch drei Lichter an.

    Drei Lichter anzünden.

    Stille

    Gott spricht:
    Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.
    Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. (Jes 43,1)
    Die Verstorbenen gehören jetzt zu Gott.
    Sie sind dorthin zurückgekehrt, von wo wir alle kommen:
    in die Hand Gottes.
    Unsere Hände erreichen sie nicht mehr.
    Sie sind geborgen bei Gott.
    Gott segne unsere Toten.
    Gott segne uns.