Erster Sonntag nach Epiphanias

Proprium

Wochenspruch

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Röm 8,14)

Predigtjahrgänge

  1. Jos 3,5-11.17
  2. Mt 3,13-17 (EV)
  3. Röm 12,1-8 (EP)
  4. Jes 42,1-9 (AT)
  5. Joh 1,29-34
  6. 1 Kor 1,26-31

Wochenlieder

  • EG 410 Christus, das Licht der Welt
  • EG 441 Du höchstes Licht, du ewger Schein

Wochenpsalm

Ps 89,2-5.27-30

Liturgische Farbe

Weiß

Gebete

  • Kyrie, Gloria, Tagesgebet

    Hinführung zum Kyrie

    Das Wort „Wohlgefallen“ (aus Mt 3,17 und Jes 42,1) wird hier entsprechend der Bibel in gerechter Sprache mit „Zuneigung“ übersetzt.

    Ein neues Jahr hat begonnen, Ewige, Gott aller Zeiten.
    Das Kind in der Krippe wird groß.
    Es sucht seinen Weg und lebt von deiner Zuneigung.
    Können wir ihm folgen auf seinem Weg?
    Werden wir von ihm lernen,
    von deiner Zuneigung zu leben?
    Begleite unsere Wege, auch in diesem neuen Jahr,
    mit deinem Erbarmen.

    Hinführung zum Gloria

    Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8,14)
    Das lassen wir uns heute zusagen:
    Ihr seid Gottes Töchter und Söhne durch die Kraft des Geistes.

    Tagesgebet

    Dein Geist, Gott, erleuchte und bewege uns,
    dass wir fromm und fröhlich als deine Söhne und Töchter leben.

  • Eingangsgebet für die einfache Form

    An Weihnachten haben wir uns am Kind in der Krippe gefreut.
    Jetzt wird es groß und sucht seinen Weg:
    durch die Taufe erfüllt von deinem Geist und deiner Zuneigung, Gott,
    verbunden mit anderen, die ihren Weg suchen.
    Wir schließen uns ihnen allen an und bitten:
    Dein Geist erfülle uns mit der Sanftmut,
    der Klarheit und der Weisheit Jesu,
    dass wir als deine Töchter und Söhne
    fromm und fröhlich leben können.

  • Fürbitten

    Alles, was atmet, lobt deinen Glanz, Gott.
    Wir bitten:
    Zeig uns im Glanz deines Lichts Wege,
    mit unseren begrenzten Möglichkeiten bedrohtes Leben zu schützen.
    Rette du die Erde und die darauf leben.

    Alles, was ist, lebt von deiner Zuneigung, Ewige.
    Wir bitten:
    Mach uns stark durch deine Zuneigung.
    Dann entdecken wir, wer unsere Zuneigung braucht.
    Dann wehren wir mit unserem begrenzten Einfluss Lüge und Hetze ab
    und setzen uns ein für Recht und Gerechtigkeit.
    Wehre dem Bösen und schütze die Schwachen.

    Alles, was vergeht, kehrt zurück zu dir.
    Wir danken dir, dass wir unser Leben als Heimweg zu dir sehen dürfen,
    und wir danken dir für das Leben unserer Verstorbenen.

    In der Stille bringen wir vor dich, was uns am Herzen liegt.

    Stille

Liedvorschläge

  • Eingangslied und Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    Eingangslied

    EG 66 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden
    EG 70 Wie schön leuchtet der Morgenstern

    Vorschläge zu den Predigtjahrgängen

    I: Jos 3,5-11.17
    EG 279 Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren
    EG 352 Alles ist an Gottes Segen
    EG 395 Vertraut den neuen Wegen
    EG+ 152 Weise uns den Weg, Gott, geh mit

    II: Mt 3,13-17 (EV)
    EG 10 Mit Ernst, o Menschenkinder
    EG 68O lieber Herre Jesu Christ
    EG 202 Christ, unser Herr, zum Jordan kam
    EG 74 Du Morgenstern, du Licht vom Licht

    III: Röm 12,1-8 (EP)
    EG 251 Herz und Herz vereint zusammen
    EG-HN 629Liebe ist nicht nur ein Wort
    EG-HN 632 Wenn das Brot, das wir teilen
    EG+ 85 Hinneh ma tov uma na‘im
    EG-HN 625 Wir strecken uns nach dir

    IV: Jes 42,1-9 (AT)
    EG 276 Ich will, solang ich lebe
    EG+ 102 Da wohnt ein Sehnen
    EG+ 121 Aus Traum und Tränen
    EG-HN 623 Du bist da, wo Menschen leben

    V: Joh 1,29-34
    EG 66 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude
    EG 190.2 Christe, du Lamm Gottes
    EG 190.4 Siehe, das ist Gottes Lamm (Kanon)
    EG+ 55 Christus, Antlitz Gottes
    EG+ 57 Wasser vom Himmel

    VI: 1 Kor 1,26-31
    EG 74 Du Morgenstern, du Licht vom Licht
    EG 289 Nun lob, mein Seel, den Herren
    EG 293 Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all

Besondere Gestaltung

  • Abschied von der Krippe

    Wenn am 1. Sonntag nach Epiphanias die Lichter am Weihnachtsbaum zum letzten Mal in der Kirche brennen und die Krippe noch steht, kann an diesem Tag der Abschied davon begangen werden und damit auch der Abschied von Weihnachten insgesamt rituell gestaltet werden. Das kann entweder ein Gestaltungselement nach der Predigt sein oder auch mit der Predigt verbunden werden. Die Texte des 2. und 5. Jahrgangs zur Taufe Jesu eignen sich besonders gut dafür.

    Im Folgenden eine Anregungen dazu (zuerst abgedruckt in: Im Kirchenjahr leben. Liturgien und Rituale. Herausgegeben von Sabine Bäuerle. Materialhefte des Zentrums Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Heft 105, 2. Auflage 2012, S.99ff)

    An Weihnachten war alles so klar und einfach. „Seht, ein Kind in der Krippe“, sagen die Engel. Und die anderen machen nicht viele Worte. Sie gehen zum Kind, sie bestaunen und berühren es, sie beschenken die Eltern und das Kind. Und dann gehen sie wieder heim, mit Erinnerungen und Hoffnungen im Herzen.

    Nach Epiphanias scheint das alles anders zu werden. In der biblischen Geschichte für heute wird uns Jesus als erwachsener Mann vorgestellt, der sich taufen lässt. Und Johannes der Täufer, Experte für Taufen und für große Reden ans Volk, stellt Jesus mit vielen Worten und auf verwirrende und auch unheimliche Weise vor: „Seht, das Lamm Gottes. Er war vor mir, er war nach mir. Ich kenne ihn nicht, aber ich sage euch, wer er ist. Ich erkenne ihn eigentlich nicht und trotzdem sage ich euch: Er ist es.“ Wenn Johannes so wenig Klares über Jesus sagt, wie wäre es, wenn wir die zu Rate ziehen, die bei der Geburt in Bethlehem dabei waren? Wir haben sie ja noch vor Augen, vom Krippenspiel und heute zum letzten Mal durch die Krippenfiguren, die heute noch hier vorne stehen. Was würden all diese Menschen sehen, denken, empfinden bei einem Wiedersehen mit Jesus nach fast 30 Jahren?“

    Die Krippenfiguren werden jeweils von Kindern vorne gezeigt. Vielleicht stehen sie während des Gottesdienstes dann auf dem Altar und werden am Ende von den Kindern in die Sakristei gebracht. Dann wird aus ihrer Sicht etwas zu Jesus gesagt: wie es damals in Bethlehem war und wie sie ihn jetzt als Erwachsene sehen: Maria und Joseph die Hirtinnen und Hirten, die drei Weisen, vielleicht auch sprechende Tiere. Und der Verkündigungsengel.

    Die Fürbitten können mit den Personen der Geschichte verbunden werden.
    Als Beispiel:

    Mit Maria und Joseph bitten wir dich, Gott,
    für die Kinder, die wir aufwachsen sehen:
    Gib ihnen gute Begleitung durch Erwachsene,
    die ihnen Wege zeigen und ihnen auch treu bleiben,
    wenn sie eigene Wege gehen.
    Gib uns den Mut zu kämpfen gegen Lebensbedingungen,
    unter denen Kinder zu Opfern werden.
    Lass uns sehen und hören,
    was Kinder brauchen und was dem Leben dient.

    Mit den Hirten bitten wir dich
    für alle, die am Rand stehen,
    die ausgeschlossen werden und oft keine Chance haben:
    Für die Obdachlosen, die jetzt besonders unter dem Winter leiden.
    Für Menschen, die gern Arbeit hätten und keine bekommen.
    Für Menschen, die nicht dazugehören, weil sie anders sind.
    Lass uns sehen und hören,
    was sie brauchen und wie wir helfen können.

    Mit den Weisen/Königen bitten wir dich
    für alle, die auf der Suche sind.
    Für alle, denen wir in der Kirche Antworten schuldig bleiben.
    Für alle, die Macht haben,
    dass sie auf ihre Gewissen hören
    und das Wohl anderer im Auge haben.

    Mit dem Täufer Johannes bitten wir dich
    für alle, die enttäuscht sind von dir.
    Für die Kranken bitten wir,
    die keine Heilung finden.
    Für die Trauernden bitten wir,
    die Trost suchen.

    In der Stille bringen wir vor dich, was uns besonders am Herzen liegt.

    Stille